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Medea

Tragödie

nach Euripides (431. v. Chr.)

in der Übersetzung von Johann A. Hartung

"Was frommt das Leben mir? Kein Vaterland, kein Obdach hab ich, keine Zuflucht aus der Not."

Verrat am Vater, Brudermord und Königsmord – Die vergangenen Taten der Medea ziehen eine blutige Spur durch das Leben der eigentlich liebenden Mutter und aufopferungsvollen Gattin des Jason. Letzterer, der nach der Heimkehr nach Korinth, das mit Medeas Hilfe gefundenen Goldene Vlies mit sich trägt, stößt sie trotz der gemeinsamen Kinder und des zuvor gegebenen Versprechens der ewigen Treue von sich und beginnt eine neue Beziehung mit Glauke, der Tochter Kreons, dem König von Korinth. Aus Angst vor Medeas Zauberkräften verbannt Kreon sie aus seiner Stadt, was Medea den Glauben an ihre Liebe zu Jason vollends aufgeben lässt. Einen mörderischen Plan schmiedend nimmt sie ihr Schicksal selbst in die Hand und übt erbarmungslos Rache.

Medea ist weder Opfer noch Täterin– und doch ist sie vielleicht beides zugleich. Eine Ambivalenz, mit der Euripides den Kern des Menschen mithilfe seines um 431 v. Chr. entstandenen und uraufgeführten Werks offenzulegen versucht. Das Leid der Mutter und Ehefrau, das antike Frauenbild und die menschliche Sehnsucht nach Halt und Sicherheit, sind nur wenige der zentralen Aspekte dieses Antikenstoffes. Die Inszenierung versucht, dem Charakter und den Handlungsmotiven Medeas nachzuspüren, indem sie Medea völlig allein auf die Bühne stellt und das Drama in Form eines Monologes, indem auch Motive aus den Werken Ovids und Franz Grillparzers eingearbeitet sind, erlebbar zu machen versucht – nur Medea selbst ist die Vermittlerin zwischen sich, ihrer Geschichte und den Zuhörenden.

Premiere im Livestream am 14. Mai 2021

Ensemble:
Medea | Philine Witte

Jason, u.a. (Video) | Vincent Gehrlein

Kreativteam:

Regie, Bühne & Kostüm | Marvin Heppenheimer

Komposition | Yannic Noël Blauert

Lichtdesign | Sven Beck

Team:

Streaming-Leitung | Justus Primozic

Kamera | Sven-Helge Czichy, Franziska Gürich & Nathanael Schweinsberg

Videoschnitt | Sven-Helge Czichy

Technische Leitung | Tobias Veit

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